Die Geschichte des Delbrücker SC von 1920 bis heute

Von der Wiese auf den Laumeskamp

Die Gesichte des Delbrücker SC beginnt 1920 mit der Gründung der DJK Delbrück. Da es noch keinen Sportplatz gab, mussten die Spiele auf verschiedenen Wiesen am Ortsrand ausgetragen werden. Dort fanden Freundschaftsspiele gegen Mannschaften aus der Umgebung statt. Die Tore bestanden aus einfachen Pfosten und Latten, das Sägemehl aus dem ansässigen Sägewerk wurde zur „Abkreidung“ des Spielfeldes genutzt. Eine Anekdote, die durchaus von Bedeutung ist, denn nach den Spielen, bei denen Frauen und Mädchen als Zuschauer übrigens nicht zugelassen waren, mussten die Wiesen wieder in ihren ordnungsgemäßen Zustand gebracht werden. Im Jahr 1925 wurden die Fußball selbständig. Sie gründeten den Ballsportverein Delbrück (BVD), traten dem Westdeutschen Fußballverband bei und begannen mit Meisterschaftsspielen. Vier Jahre später wurde der Fußballplatz am Laumeskamp eröffnet.

Die ruhmreiche Elf: Die Aufnahme aus dem Jahr 1933 zeigt von links Dr. Muddemann, Spielführer August Thiele, Georg Pamme,
Georg Wiethaupt, Willi Strunz, Ignaz Fischer, Torwart August Grigoleit, Josef Depenbusch, Josef Mertens, Willi Fecke,
Konrad Pamme und Josef Hartmann. Die Mannschaft wurde Pokalsieger des Gaues Hellweg.

Zwei Jahre Sperre nach Attacken gegen den Schiedsrichter

Nach dem zweiten Weltkrieg kam der Spielbetrieb in Delbrück nur mühsam wieder in Schwung, doch schon bald erzielte die A-Jugend spektakuläre Erfolge. Im Jahr 1947/48 wurde sie ungeschlagen Kreismeister, gewann in der nächsten Runde den Titel des ostwestfälischen Jugendmeisters und spielte gegen den TV Horst-Emscher um die Westfalenmeisterschaft. Das Entscheidungsspiel ging allerdings knapp mit 1 : 2 verloren. „Durch unliebsame Vorfälle wurde im Jahr 1949 der Fußballsport in Delbrück lahmgelegt“. So umschreibt das Westfälische Volksblatt in einem Bericht eine handfeste Auseinandersetzung auf dem Laumeskamp, die nicht ohne Folgen blieb. Nach Attacken gegen den Schiedsrichter wurde der BVD für zwei Jahre vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

Umbenennung in Delbrücker SC

Durch die Neugründung des Vereins als Delbrücker Sportclub (DSC) im Jahr 1950, konnte die Strafe allerdings um ein Jahr verkürzt werden. Für die erste Mannschaft gab der Verband nur die Spieler der damaligen Jugend frei. Der Spielbetrieb begann in der 2. Kreisklasse, und schon in der ersten Saison holte der DSC die Meisterschaft und stieg in die 1. Kreisklasse auf.

 

Meister der Saison 1950/51: Die erste Mannschaft des DSC um Stefan Brinkschröder, Berni Düsterhus, Erich Schröder, 
Berni Brunnert, Meinolf Brautmeier, Konny Franke, Karl Kesternich, Georg Müller, Hans Tanger, Egon Manser und Gerhard Eblenkamp.

Der ganz große Aufschwung kam im Spieljahr 1959/60, als Herbert Neugart die Trainingsleitung übernahm. Fast immer an der Spitze liegend, musste der DSC am letzten Spieltag im Mai 1960 beim härtesten Widersacher, dem SV 13 Paderborn, antreten. Über 3000 Zuschauer erlebten ein spannendes Spiel, das der DSC in den letzten zwanzig Minuten mit 5 : 1 Toren für sich entscheiden konnte. „Nach Spielschluss nahmen die Delbrücker Schlachtenbummler ihre Mannschaft auf die Schultern und trugen sie jubelnd vom Platz“, so das Zitat eines Zeitungsberichts.

Ein großer Triumph auf der Paderkampfbahn: 1960 schlug der DSC um Trainer Herbert Neugart, Hubert Brautmeier,
Peter Scholz,
Ferdi Simon, Walter Brautmeier, Hardy Pamme, Heiner Horenkamp, Horst Wehnert, Franz Richter,
Heino Depenbusch,
Hansi Guras und Heinz Brüggemeier den SV 13 Paderborn. 

Dieser bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte löste im DSC einen Boom aus. Ludwig Fletcher gründete die Schülerabteilung, und ab dem Spieljahr 1960/61 nahm die 3. Seniorenmannschaft am Spielbetrieb teil. Inzwischen hatten auch die Alten Herren unter Leitung von Otto Neuman mit einer „blauen“ und einer „roten“ Elf den Spielbetrieb aufgenommen. Aktuell gehört der DSC mit drei Teams zu den zahlenmäßig stärksten und sportlich erfolgreichsten AH-Abteilungen im weiten Umkreis. So gewann die Hallenmannschaft zum Beispiel mehrfach den Kreismeistertitel beim traditionellen Neujahrstunier in der Paderborner Maspernhalle.

Der Nachwuchs war schon immer im Fokus

Im Jahre 1962 wurde Stefan Brautmeier Nachfolger des langjährigen 1. Vorsitzenden Heinrich Henke. Wegen seiner großen Verdienste um den DSC wurde Henke zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ebenfalls im Jahre 1962, als die 1. Mannschaft aus der Landesliga absteigen musste, errang die A-Jugend unter Jugendwart Konrad Simon den Kreismeistertitel. Bereits mit seiner Gründung im Jahr 1950 legte der Delbrücker SC größten Wert auf die Förderung des Nachwuchses. So ist es kein Zufall, dass er aktuell die größte Jugendabteilung im Kreis Paderborn stellt. 1962 begann dann die Zeit des bekannten Verteidigerpaares Overdiek und Kellermann, die von Westfalia Herne nach Delbrück kamen. Während die 1. Mannschaft unter Trainer Overdiek den sofortigen Aufstieg noch nicht schaffte, hatte Kellermann als Spielertrainer eine glücklichere Hand. Sein Team packte 1963/64 den erneuten Landesligaaufstieg. Im dritten Jahr der Landesligazugehörigkeit musste der DSC von der Gruppe 1 in die Gruppe 5 wechseln. Wider Erwarten verliefen die ersten Punktspiele unter Trainer Herbert Neugart, der Kellermann abgelöst hatte, für den DSC sehr erfolgreich. Vor fast 2000 Zuschauern besiegte der DSC im Spitzenspiel auf Laumeskamp den Soester SV mit 2 : 1 Toren. Doch in der Folgezeit ging es ständig bergab. Am Ende des Spieljahres war der Abstieg aus der Landesliga nicht mehr zu vermeiden.

Erfolge und Abstiege wechseln sich ab

Heinz Verstappen aus Lippstadt übernahm in den folgenden Jahren die Trainingsleitung. 1970 verpasste er mit einer sehr jungen Mannschaft nur knapp die Meisterschaft. In der DSC-Elf, die im entscheiden-den Spiel gegen den damaligen TuS Sennelager mit 0 : 1 unterlag, standen mit H. Moor, J. Zeyen, W. Fecke und H. Hessel junge Nachwuchsspieler, die ihre erste Saison in der 1. Mannschaft absolvierten. Das Jahr 1971 schlug das Jahr der Delbrücker Schülerabteilung. Schülerwart Bernhard Scheller hatte eine C-Jugend aufgebaut, die nach Erringen der Kreismeisterschaft in den Spielen um die Westfalenmeisterschaft hinter Schalke 04 und Borussia Dortmund den 3. Platz in Westfalen belegte. Im Spieljahr 1973/74 führte Trainer Raimund Savitis den DSC erneut in die Landesliga. Auch in diesem Jahr entschied wiederum das letzte Spiel über Meisterschaft und Aufstieg. Der DSC siegte 2 : 0 bei Warburg 08, während der ärgste Verfolger VfL Geseke über ein 1 : 1 bei der DJK Mastbruch nicht hinauskam. Unter Trainer Georg Stürz, Ex-Bundesligaspieler bei Arminia Bielefeld, spielte die DSC-Elf zwei Jahre lang mit großem Erfolg in der Landesliga Gruppe 1. Dann musste sie jedoch zu Beginn des Spieljahres 76/77 wieder in die Gruppe 5 wechseln. Wie im Spieljahr 67/68 folgte diesem Wechsel erneut der Abstieg. In den Spieljahren 1977 bis 1979 musste der DSC zeitweise sogar gegen den Abstieg aus der Bezirksliga kämpfen. Dank der guten Kameradschaft unter Trainer Heinz Röper konnte der Abstieg vermieden werden. Ab dem Spieljahr 79/80 ging es dann wieder bergauf. Unter den Trainern Heinz Röper, Karl-Heinz Nonnenbruch, Karl Marxkordt und Michael Struschka wurde der DSC wieder eine Spitzenmannschaft in der Bezirksliga, die Meisterschaft jedoch knapp verpasst.

Aufsteiger in die Landesliga 1983/84: Werner Lübbers, Andreas Hagenbrock, Ralf Henksmeier, Bernd Freyer,
Norbert Vieth, Willi Ahlers, Franz-Josef Moor, Stefan Brautmeier, Heinz Mehlich, Jonny Langmann, Dieter Hendrix (Betreuer),
Michael Krüger (Trainer) Peter Eigner, Thomas Wook, Klaus Höber, Hubert Langer und Heiner Kleine.

Genau 10 Jahre nach dem Landesliga-Aufstieg von 73/74 konnte 83/84 schließlich erneut die Meisterschaft gefeiert werden. Im Spieljahr 1983/84 führte Spielertrainer Michael Krüger den DSC in die Landesliga Gruppe 5.

Ein Bundesligist sorgt für Kabinettstückchen

Zum Abschluss der Saison und zur Feier des Erfolges, präsentierte der DSC ein besonderes Fußball-Highlight, denn der FC Schalke 04 schaute auf dem Laumeskamp vorbei. 2500 Zuschauer strömten in das Stadion und der Bundesligist, mit Walter Junghans, Jungstar Olaf Thon, Bernhard Dietz, Rüdiger Abramczik und Manager Rudi Assauer, der sich nach der Halbzeit selbst einwechselte, bot attraktiven Fußball. „Die Spieler ließen sich raffinierte Kabinettstückchen einfallen und überraschten das Publikum mit einem unersättlichen Torhunger. Dieser blendenden Spiellaune hatten die tapferen Amateure des SC Delbrück kaum mehr als ihren guten Willen entgegenzusetzen. So sehr sich auch Torhüter Höber streckte, er konnte die Torflut bei der 2 : 14 Niederlage nicht verhindern. Libero Moor erzielte einen der beiden Ehrentreffer mit einem herrlichen Winkelschuss aus 20 Metern“, schrieb das Westfalen-Blatt.

Aufstieg in die Westfalenliga und Tribünenbau

Nach vier Jahren erfolgreicher Landesliga-Zugehörigkeit musste der DSC hinter der TuS Ahlen, wieder den Weg zurück in die Bezirksliga antreten. Uli Brückner formte eine Mannschaft aus erfahrenen Landesligaspielern und jungen Talenten aus der eigenen Jugendabteilung. Nach einem 4. Tabellenplatz 88/89 und der Vizemeisterschaft 89/90 wurde ein Jahr später dann unter Trainer Ewald Gausmann der nächste Aufstieg in die Landesliga geschafft, wo der DSC die kommenden neun Jahre spielte, bis in der Saison 2000/2001 der Aufstieg in die Verbandsliga geschafft wurde.

Das Meisterteam von 2001: Betreuer Hermann Neysters (von links stehend), Physiotherapeutin Melanie Dreier,
Oliver Tausch, Axel Röper, Ingo Kirstein, Henrik Sunder, Mike Jochem, Peter Seifert, Hayri Oflu, Jürgen Konrad, Trainer Dieter Schmitz;
von links sitzend: Alfonso Sciortino, Karsten Gentz, Ludgerus Henke, Markus Bröckling, Werner Linnenbrink,
Elmar Westermeyer, Sasa Neloski, Thomas Leiwesmeier, Michael Schwarz.

Der Bau beginnt: Die neue Tribüne am Laumeskamp entsteht hinter den beiden        Fertig: Die Einweihungsfeier steigt am 8. Mai 2002. 
Trainerbänken auf der Seite der Geschäftsstelle. 

Der Aufstieg weckte Begehrlichkeiten. Das Stadion am Laumeskamp sollte eine Tribüne bekommen. Am 8. Mai 2002 war es dann soweit. Nach rund sechs Monaten Bauzeit wurde die neue Tribüne mit einigen hundert Freunden und Mitgliedern feierlich eingeweiht. Sie ist ca. 45m breit und bietet bis zu 400 Zuschauern Platz. Die Kosten von etwa 100.000 DM wurden zu 95% durch zweckgebundene Spenden zahlreicher Sponsoren gedeckt. Ein Dank geht daher an alle Sponsoren, Organisatoren, Firmen, der Stadt Delbrück und den vielen Helfern, die durch Spenden, über 600 Stunden Eigenleistung am Bau und Bereitstellung von Werkzeug und Maschinen zu diesem gelungenen Werk beigetragen haben.

Oberliga und die Ära Roger Schmidt

In der Verbandsliga spielte der DSC dann lange Zeit eine Rolle im Mittelfeld, ehe in der Saison 04/05 der große Wurf gelang. Mit 57 Punkten und einem Torverhältnis von 57 zu 30 holte sich der Delbrücker SC die Meisterschaft in der Verbandsliga Staffel 1 und stieg in die Oberliga Westfalen auf. Die Entscheidung fiel erst am letzten Spieltag durch einen 3:2-Heimsieg über den SC Paderborn 07 II. Mit dem Aufstieg war der DSC das höchstklassige Amateurteam im Kreis Paderborn. An der Seitenlinie führte Roger Schmidt zunächst als Spielertrainer und schließlich ab der Saison 05/06 als Trainer Regie. Es war der Start seiner erfolgreichen Trainerkarriere, die ihn schließlich zum Bundesligisten und Champions League Teilnehmers Bayer 04 Leverkusen führte. Schmidt hielt den DSC bis zu seinem Wechsel zu Preußen Münster im Jahr 2007 in der Oberliga Westfalen und schaffte mit den Delbrückern zudem die Qualifikation für die 2008 neugeschaffene NRW-Liga. Ein weiteres Highlight in der Ära Schmidt ist der Einzug in das Finale des Westfalenpokals in der Saison 05/06. Das Endspiel gegen Westfalia Herne ging zwar mit 6:4 verloren, doch der DSC stand in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Gegner war am 9. September 2006 der gerade aus der Bundesliga abgestiegene SC Freiburg. Delbrück lieferte ein großes Spiel ab, drehte einen 0:1-Rückstand durch Tore von Guerino Capretti und Ansgar Kuhn in der zweiten Halbzeit in eine 2:1-Führung, musste dann aber am Ende noch eine 2:4-Niederlage unterschreiben.

Nach dem Abstieg zum Top-Team der Westfalenliga

Die Zeit in der NRW-Liga war dann allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Die Voraussetzungen der Liga, die schließlich nach der Saison 2011/2012 abgeschafft wurde, erwiesen sich als zu hoch. Bereits im ersten Jahr stieg der DSC wieder in die Westfalenliga Staffel 1 ab. Nachdem dort in der Saison 09/10 der Absturz in die Landesliga knapp verhindert werden konnte, stabilisierte sich der DSC in den Folgejahren und gehört mittlerweile zu einem der Top-Teams der Westfalenliga Staffel 1. In der Saison 2015/2016 scheiterten die Delbrücker unter dem Trainerteam Guerino Capretti und Maniyel Nergiz nur knapp am erneuten Aufstieg in die Oberliga Westfalen. Nach dem zweiten Platz in der Meisterschaft, musste sich der DSC im Entscheidungsspiel dem 1. FC Kaan-Marienborn mit 1:4 geschlagen geben. Ein weitere Meilenstein in der Entwicklung des DSC, ist die Renovierung des alten Sportheims, die nach Beendigung der Saison 2012/2013 dank vieler Helfer angegangen und erfolgreich zu Ende geführt worden ist. Auch hier gilt allen Helfern, Mitgliedern, Sponsoren sowie der Stadt Delbrück ein großer Dank.



Ein Fanfußballfest feierte der Delbrücker SC dann in der Vorbereitung auf die Saison 2016/2017. Roger Schmidt schaute am 17. Juli 2016 auf Initiative von DSC-Freund und Schmidts gutem Bekannten Heinz Austerschmidt mit Bayer 04 Leverkusen am Laumeskamp vorbei. Das Testspiel verfolgtem bei bestem Fußballwetter knapp 2.000 Zuschauer. Die Werkself trat bis auf die kurz zuvor noch bei der Europameisterschaft eingesetzten Nationalspieler nahezu in Bestbesetzung an und gewann die Partie durch drei Tore von Kevin Volland und einen weiteren Treffer von Kevin Kampl mit 4:0. Viel wichtiger, als das Ergebnis war doch jedoch die fantastische Atmosphäre und die perfekte Organisation des Events.


Nur vier Tage später stieg das nächste Testspielhighlight für den DSC. Zu Gast war dieses Mal der SC Paderborn 07. Die Paderborner hatten gerade eine beispiellose Talfahrt hinter sich und waren innerhalb von zwei Jahren von der 1. Bundesliga in die 3. Liga abgestiegen. Die Saison 2016/2017 war der Neuanfang. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit stand es vor über 1.000 Zuschauern 1:1. Sefkan Kaynak hatte die Paderborner Führung durch Tim Mannek ausgeglichen. Nach der Pause zog der Drittligist aus der Nachbarstadt dann davon und gewann am Ende standesgemäß mit 1:5. Auch wenn sich DSC-Spielertrainer Guerino Capretti über eine Partie ärgerte, die "vom Ergebnis her zu hoch ausgefallen ist", so erlebte der Delbrücker SC innerhalb von vier Tagen das nächst erneut perfekt organisierte Fußballfest auf dem Laumeskamp. Zahlreiche Helfer waren wieder im Einsatz. Die Partien gegen Leverkusen und Paderborn zusammengenommen, strömten 3.000 Zuschauer in das Stadion. Möglich wurden die beiden Großereignisse nur, aufgrund der unglaublich großen Unterstützung, die der Verein in der Vorbereitung und auch an den Spieltagen selbst erfahren hat. Über 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus den Senioren-, Jugend und Damenteams packten kräftig mit an und sorgten somit für unvergessliche Erlebnisse. Dazu kam die Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren. Ein großes DANKE an dieser Stelle.

Die folgende Westfalenliga-Saison verlierf ebenso erfolgreich. Bis zum Saisonende spielte das Team um das Trainerduo Guerino Capretti und Maniyel Nergiz um den Aufstieg in die Oberliga mit. Aufgrund einer 0:1-Heimniederlage am vorletzten Spieltag gegen den TSV Victoria Clarholz mussten die Träumer allerdings begraben werden. Die Saison schloss der DSC schließlich mit 58 Punkten und 52 zu 22 Toren als guter Tabellendritter ab. Gut auch deswegen, weil es rund um die Spielzeit die eine oder andere Meldung gab, die für Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit sorgte. So begannen schon in der Winterpause die Diskussionen um die Zukunft des begehrten Trainerduos Capretti/Nergiz. Beide machten schnell Nägel mit Köpfen und verkündeten, den Verein im Sommer zu verlassen und dann den Regionalligisten SC Verl übernehmen zu wollen. Erledigt war das Thema damit allerdings noch nicht. Der SC Verl geriet in der Regionalliga immer aktuer in Abstiegsnöte und entließ schließlich seinen Trainer. Capretti sollte sofort kommen. Nach Verhandlungen gab der DSC seinen Spielertrainer schließlich unter der Voraussetzung frei, dass Capretti für den Rest der Saison weiterhin als Trainer zur Verfügung stehen würde. Den Posten als Cheftrainer übernahm in der Zwischenzeit der bisherige Co-Trainer Maniyel Nergiz. Am Ende dieser turbulenten Wochen ging -bis auf den verpassten Oberligaaufstieg - alles gut. Capretti hielt mit Verl die Klasse und zog die Saison beim DSC ohne weitere Probleme durch. Am Saisonende verließ uns zudem Patrick Kurzen, der sein Glück ebenfalls beim SV Verl versuchte. Bereits im Winter hatte es Maximilian Meyer aus beruflichen Gründen nach München gezogen.

Dementsprechend stand nach 2 1/2 überaus erfolgreichen Jahren unter Spielertrainer Guerino Capretti zur Saison 2017/2018 ein Umbruch an der Seitenlinie an. Mit dem ehemaligen Verler Jugendtrainer Jörg Runge wurde der Nachfolger allerdings schnell gefunden. Die Erwartungen an die Saison waren nach den beiden verpassten Aufstiegen aus den vorherigen Spielzeiten hoch. Die Mannschaft konnte diese allerdings nicht erfüllen.
Gebeutelt durch großes Verletzungspech, welches sich durch die komplette Serie zog - zum Saisonende hin bestand der Kader nur noch aus 13 einsatzbereiten Spielern - landete der DSC am Ende mit 40 Punkten und 46 zu 45 Toren auf Tabellenplatz 8. Nach der Spielzeit stand ein erneuter Umbruch an. Jörg Runge und Martin Diekotto verließen den Verein schon wieder. Ex-Profi Detlev Dammeier übernahm gemeinsam mit Co-Trainer Carsten Johanning. Auch im Kader gab es einen Umbruch. Mit Marvin Frenz, Kevin Hund und Marius Ferber verließen unter anderem drei Gesichter der beiden Erfolgsjahre den DSC aus beruflichen Gründen. Zeit also, um ein neues Kapitel in der Delbrücker Geschichte aufzuschlagen. Dammeier ging seine Aufgabe beim DSC mit jeder Menge Leidenschaft und Akribie an. Der Kader wurde Stück für Stück verstärkt und entwickelte sich zu einer schlagkräftigen Truppe, die in der Westfalenliga stets oben mitspielte. 

Dass am Ende der Saison 2021/2022 dann die Westfalenligameisterschaft und somit der Oberligaaufstieg stehen würden, war vor der Saison allerdings nicht zu erwarten. Nach dem coronabedingten Abbruch der Vorsaison am 8. Spieltag und der entsprechend langen Spielpause, wusste niemand so richtig, wo man steht. Dazu wurde der Kader überwiegend mit Spielern aus der U19 und der eigenen U23 verstärkt, die ebenfalls eine lange Pause hinter sich hatten. Jan Paterok, der aus den USA zurückkehrte, und der bereits im Winter wieder gewechselte Mattis Wecker waren die einzigen externen Zugänge. Das Trainerduo um Cheftrainer Detlev Dammeier und Co-Trainer Jürgen Fortmeier machte, was es machen konnte und begann frühzeitig mit dem Training und absolvierte ein Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven, der von Ex-Trainer Roger Schmidt trainiert wurde. Der Pflichtspielstart gelang mit einem 14:0-Sieg im Kreispokal und ging mit einer zu erwartenden 0:3-Niederlage im Westfalenpokal gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen weiter. Nicht zu erwarten war hingegen das frühe Ausscheiden aus dem Kreispokal durch eine 2:1-Niederlage in Brenken eine Woche vor dem Saisonstart. Nach sieben Punkten aus den ersten drei Westfalenligapartien war die anfängliche Unsicherheit aber zunächst verflogen. Es folgten zwei Unentschieden und die erste Niederlage durch ein 1:3 in Sinsen Anfang Oktober. Trotzdem schien es, als könne die Spielzeit ohne größere Probleme über die Bühne gehen. Dann wechselten sich allerdings vier Wochen lang Sieg und Niederlage ab, ehe die Partie folgte, welche nicht nur Patryk Plucinski in seinem Abschiedsinterview in diesem Magazin zum Schlüsselmoment der Saison erklärt. Am 7. November gewannen wir nach 2:0-Führung und zwischenzeitlichem Ausgleich durch ein Last-Minute-Tor von Daniel Austenfeld mit 3:2 beim damals ungeschlagenen und bis dato sehr souveränen Tabellenführer aus Gievenbeck. In der Tabelle bedeutet das zwar nur Tabellenplatz Sieben und weiterhin acht Punkte Rückstand auf Gievenbeck, doch in der Mannschaft löste der Erfolg etwas aus. Es folgte eine unfassbare Serie aus 20 Spielen, von denen nur eines verloren ging und drei Unentschieden gespielt wurden. Die nächste Niederlage gab es erst am 22. Mai 2022 im Heimspiel gegen TuS Hiltrup. Das sind über fünf Monate ohne Pleite. In der Winterpause wurde der Kader zudem durch Christian Volmari und den aktuell leider verletzten Jonas Böhner zusätzlich verstärkt. Die Tabellenführung übernahmen wir am 24. April und wieder hieß der Gegner Gievenbeck. Die Münsterländer reisten am 28. Spieltag als Tabellenführer zu uns. Wir gewannen 2:1 durch Tore von Kevin Holz und Lennard Rolf und gaben den Spitzenplatz seitdem nicht mehr her. Was auch kam, Coronaerkrankungen, Verletzungen oder auch mal ein im Winter schwer zu bespielender Platz, der sich mit der Zeit durch die Arbeit der Stadt Delbrück aber wieder deutlich besserte, das Team ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Mit dem 2:0 in Erkenschwick schaffte unser Erste dann am vergangenen Wochenende die Krönung einer überragenden Saison 2021/2022. Leider verließen uns aus privaten und beruflichen Gründen am Ende der Saison unter anderem die langjährigen Leistungsträger Kevin Holz, Patryk Plucinski, und Kapitän Daniel Austenfeld. 

Die Saison 2021/2022 war aber nicht nur durch die Westfalenligameisterschaft und den damit verbundenen Oberligaaufstieg unserer Ersten besonders. Mit den Damen (Foto unten links), die ungeschlagen aus der Bezirksliga in die Landesliga marschiert sind, und den Damen Zwei (Foto unten rechts), welche als Kreisligameisterinnen zur kommenden Spielzeit den Platz der ersten Damen in der Bezirksliga einnehmen, haben weitere DSC-Teams eine überragende Saison gespielt. Gekrönt wurde sie durch den Kreispokalsieg unserer ersten Damen. 

Auch die Saison unserer Nachwuchsteams kann sich sehen lassen. Zwar sind die U17 Mädchen I abgestiegen, das aber aus der Regionalliga, wodurch sie in der kommenden Saison als Westfalenligist weiterhin eine starke Rolle spielen wird. Unsere U17 Mädchen II belegten in der Bezirksliga einen guten vierten Platz. Unsere U19-Junioren sind in der kommenden Spielzeit weiterhin in der Landesliga vertreten. Gleiches gilt für die U17. Die U16 spielt Bezirksliga. Die U15 kickt sogar in der Westfalenliga und konnte dort die Klasse halten, während die U14 aktuell in der Aufstiegsrunde noch um den Sprung in die Bezirksliga spielt. Dort ist schon lange auch unsere D-Jugend zuhause. Die U13-Mädchen gewannen zudem den Kreispokal. Dazu kommen diverse weitere gute Platzierungen unserer Breitensportteams in den Kreisklassen.

Alle diese Erfolge wären durch den großen Einsatz unserer Trainer, Betreuer, Verantwortlichen, Eltern, Großeltern, Freunde, Unterstützer und Sponsoren nicht möglich. Diese Saison hat wieder einmal gezeigt, dass der Delbrücker SC auf einem richtig guten Weg ist und die Entwicklung muss noch lange nicht zu Ende sein.