„Wir haben das Image, dass viel möglich ist“

 

„Hätte schlechter laufen könne, oder?“ 5 Spiele, 5 Siege, Tabellenplatz Eins und 20 zu 4 Tore (Stand: 10.10.2020) sind ein Topstart für unsere U23 um Trainer Benjamin Braune in die aktuelle Bezirksligasaison. Was sind die Gründe dafür?

„Ich bin jetzt das vierte Jahr Trainer der U23. Wir wollten endlich mal gut starten und nicht so holprig, wie sonst. Den Punkten läuft man am Ende hinterher“, sagt Braune. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit, denn der momentane Erfolg ist das Ergebnis einer langen Entwicklung. „Man muss sich nur mal im Verein umschauen. Alle Leistungsteams ab der U15 spielen in der Landes- oder in der Westfalenliga eine gute Rolle. Die U13 ebenso in der Bezirksliga. Der Verein hat vor einigen Jahren ein Konzept eingeschlagen, dass konsequent auf die Förderung junger Spieler setzt. Wir ernten nun die Früchte“, so Braune. Jedes Jahr kämen zum bereits gut eingespielten Kader hungrige Nachwuchskicker aus den eigenen Reihen nach. Die „haben einfach Bock darauf, bei uns Fußball zu spielen. Eben, weil es Spaß macht und wir erfolgreich sind. Oft muss ich gar keine große Überzeugungsarbeit mehr leisten. Der DSC hat sich mittlerweile ein entsprechendes Image aufgebaut, dass hier viel möglich ist“, betont Braune, der die zweite Mannschaft vor vier Jahren als Zehnter der Kreisliga A übernommen und seitdem nach und nach zu einer schlagkräftigen, jungen Truppe umgebaut hat. Das Image führte vor der Saison zu mindestens zehn Anfragen externer Spieler, die gerne in der U23 auflaufen wollten. „Natürlich gucken wir uns alles an und schauen, was passt und was im Moment nicht. Letztendlich ist es für uns aber wichtig, dem Nachwuchs die Möglichkeit zu geben, bei uns auf einem hohen Niveau zu spielen. Daher haben wir vielen externen Interessenten abgesagt. Der Verein zieht den Weg durch, was richtig ist.“ Als weiteren wichtigen Baustein sieht Braune, dass sein Team in der Lage ist, aus engen Spielsituationen Kapital zu schlagen. „Wir haben in der Vorbereitung stark darauf geschaut, unter Druck Lösungen zu finden. Genau das passiert wöchentlich in der Bezirksliga. Auf dem Platz bleibt kaum Zeit, die Situationen brauchen Handlungsschnelligkeit. Daran haben wir gearbeitet.“ Zumal es auffällig gewesen sei, dass diese im Zuge der Coronapause verlorengegangen war. „An der Fitness konnte jeder individuell arbeiten, aber die Abläufe und geistige Frische bekommt man nur durch regelmäßiges Training und den Druck im Spiel. Dass wir dann so gut rausgekommen sind aus der langen Pause ist umso besser“, freut sich Braune. Der 34-Jährige kennt die Mechanismen des Fußballs und in Delbrück nur zu gut. Erste Äußerungen, dass die U23 bei dem Lauf vielleicht in die Landesliga aufsteigen könnte, sieht er daher gelassen: „Wir haben im Verein noch nicht darüber gesprochen, weil unsere Zielsetzung ist, den vierten Tabellenplatz aus der Vorsaison zu bestätigen. Dazu hat die Saison gerade erst begonnen und sie ist noch sehr, sehr lang. Ich wehre mich nie gegen Erfolg. Falls es wirklich dazu kommen sollte, dass wir am Ende aufsteigen können, haben wir immer noch Zeit, um in Ruhe darüber zu sprechen, was die beste Lösung für alle ist. Aber bis dahin, wird noch viel passieren“, sagt Braune. Zumal in der Bezirksliga einige Teams Ansprüche auf die vorderen Plätze stellen. Neben dem SC Borchen, der DJK Mastbruch und dem SV Atteln hat Braune, trotz des schwachen Saisonstarts, auch noch Viktoria Rietberg und RW Mastholte auf dem Zettel: „Sie gehören sicher in obere Tabellenbereiche und werden noch kommen. Dazu gibt es viele andere Teams, gegen die man verlieren kann, wenn es nicht passt. Wir gehen unseren Weg weiter und werden sehen, was am Ende dabei herauskommt.“