Egal ob Streusel, mit Obst oder mit Schokolade, der Mannschaft schmeckt es

Evelyn Quoß und Peter Menn begleiten unsere Erste auch zu Auswärtsspielen und sorgen dabei stets für die leckere Verpflegung unseres Teams.

 

 

Das Innenleben eines Mannschaftsbusses ist grundsätzlich heilig. Trotzdem ist bekannt, dass die Fahrzeuge der Bundesligateams zumeist über eine voll ausgestattete Küchenzeile im hinteren Bereich verfügen, um die hungrigen Profis vor oder nach dem Spiel ausreichend verpflegen zu können. Bei uns kann man jetzt nicht unbedingt von einer Küchenzeile sprechen, aber Verpflegung haben unsere Westfalenligaspieler auch. Dafür sorgen unter anderem Evelyn Quoß und Peter Menn, die zur Belohnung stets im Allerheiligsten mitfahren dürfen.
„Streuselkuchen, Obst- oder Schokoladenkuchen. Das mögen die Jungs schon gerne“, schmunzelt Evelyn Quoß. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Peter besuchen die beiden seit 2004 nicht nur regelmäßig die Heimspiele auf dem Laumeskamp, sondern sitzen auch bei den weiter entfernten Auswärtsfahrten als Edelfans mit dabei, wenn diese mit dem Bus angefahren werden.

Die Spieler brauchen Kuchen

Relativ schnell war die Idee geboren, die Spieler mit Kuchen zu versorgen. Eine Idee, die - und das ist wenig überraschend - sehr gut ankam und mittlerweile eine gute Tradition geworden ist. „Wenn wir mal nicht können, dann sind die Spieler schon traurig“, sagt Peter Menn, der die Fahrten auch dazu nutzt, um mit dem Trainerteam ausführlich über die vergangene Partie zu diskutieren. „Es ist doch das Schöne am Fußball, dass man immer über ihn reden kann. Alle Trainer, die wir seit 2004 erlebt haben, waren total offen, selbst wenn mir Roger Schmidt mal gesagt hat, dass ich vom modernen Fußball keine Ahnung hätte“, lacht Menn über die Anekdote mit dem heutigen Coach des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Durch die gemeinsamen Fahrten bekommen Evelyn und Peter natürlich auch viel von der Stimmungslage mit. „Vor den Partien sind die Spieler zumeist etwas ruhiger. Nachher gibt es dann Musik. Man merkt aber sofort, dass das eine Mannschaft ist. Da ist niemand außen vor“, beschreibt Menn seine Eindrücke von den letzten Touren und freut sich, dass „wir auch auf anderen Sportplätzen immer mal wieder bekannte Gesichter sehen, die uns alle noch begrüßen. Da bekommen wir auch viel zurück.“ Der 74-Jährige ist gebürtig aus Essen und spielte dort in der Jugend für den Rot-Weißen-Traditionsclub. Nach einer Ausbildung als Klempner und Installateur sowie vier Jahren bei der Bundeswehr in Norddeutschland, verschlug es ihn als Polizist 1981 nach Delbrück. Evelyn Quoß ist hingegen gebürtige Berlinerin, die „eigentlich nie aus der Hauptstadt weg wollte.“

Der sture Ostwestfale ist ein Gerücht

Bis sie dann Peter kennenlernte. „Ein Umzug nach Berlin war nicht möglich, die Entfernung für das Pendeln zu groß, also bin ich nach Delbrück gezogen.“ Bereut hat sie den Schritt nicht, weil „ich von Beginn an versucht habe, mich zu integriere und hier sehr viele nette Menschen getroffen habe. Das Gerücht vom sturen Ostwestfalen kann ich nicht bestätigen.“ So arbeitete die 69-Jährige unter anderem für die Caritas und engagiert sich immer noch im Delbrücker Füllhorn, das Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Ihre gemeinsame Zeit beim DSC begann mit dem Bau des neuen Vereinsheims. „Damals wurden Hände gesucht, die anpacken konnten“, erinnert sich Menn zurück. Gemeinsam mit weiteren Mitstreitern war er sofort da. „Wir haben den Rohbau hochgezogen und auch die Vorarbeiten für die Elektrik und den Sanitärbereich geleistet“, erzählt Menn. Auch Evelyn war mit dabei. Natürlich mit Kaffee, Kuchen und geschmierten Brötchen. Beim jüngst erfolgten Umbau des alten Vereinsheims oder als der SC Freiburg in der ersten Runde des DFB-Pokals den Bau von Zusatztribünen erforderte, konnte sich der DSC ebenso auf die Beiden und viele weitere Hände verlassen.

Schiedsrichtern gegenüber neutral

Mittlerweile hat Evelyn zudem die Betreuung der Schiedsrichter bei den Heimspielen der ersten Mannschaft übernommen. In Sachen Verpflegung bleibt da kein Wunsch offen, selbst „wenn der Schiedsrichter mal nicht so gut gepfiffen hat. Aber das sage ich ihm nicht. Manche sind redseliger, andere nicht. Ich halte mich da neutral.“ Die Entwicklung des DSC sehen beide sehr positiv. „Nach dem freiwilligen Abstieg aus der NRW-Liga waren die Zeiten sicher schwer. Aber, der Verein hat es mittlerweile verstanden, junge Talente zu fördern und in den Seniorenkader zu ziehen. Das ist genau der richtige Weg“, findet Menn, der sich nun noch wünscht, dass dies „auch wieder von den Zuschauern honoriert wird. Da können ruhig noch ein paar mehr kommen. Hier wird tolle Arbeit geleistet und die Mannschaft hat es sich verdient.“ Evelyn und er hätten sicher nichts dagegen, wenn sich noch der eine oder andere Delbrücker zu ihrer Runde dazu gesellt. Und wenn er oder sie dann noch zu Auswärtsspielen mitfahren würde, dann ist bestimmt auch noch ein Stückchen Kuchen übrig.