"So hoch hinaus, wie möglich"

Hanna Mordass ging in das Tor, weil die Jungs nicht wollten. Ein Glücksfall für sie und für und uns. Ein Interview mit unserem Torwarttalent.

 

DSC-INSIDE: „Hanna, du bist in diesem Jahr bei einem international besetzten Turnier in Spanien und bei einem ähnlichen Turnier in den Niederlanden als beste Torhüterin ausgezeichnet worden. Herzlichen Glückwunsch!“

Hanna Mordass: „Danke“.

INSIDE: „Wie wichtig sind dir solche Auszeichnungen?“

Mordass: „Sie sind mir schon wichtig, weil sie mich in dem was ich tue und bis dahin getan habe, bestätigen.“

INSIDE: „Warum stehst du im Tor?“

Mordass: „Ich bin 2007 einfach mit meinen Brüdern zum Training gegangen. Mein Vater war damals Trainer der Mannschaft, in der meine Brüder gespielt haben. Er hat mich ins Tor gestellt, weil von den Jungs keiner wollte. Ich habe es auch mal im Feld versucht, war aber als Gegenspielerin wohl nicht gut genug (lacht). Es hat mir im Tor sofort sehr viel Spaß gemacht. Von den Minis bis zur D-Jugend war ich beim Hövelhofer SV in der Jugend, 2015 wechselte ich dann in die U17 des DSC“

INSIDE: „Torhüter und Linksaußen. Du kennst den Spruch?“

Mordass: „Ganz ehrlich? Nein.“

INSIDE: „Haben eine Macke heißt es.“

Mordass (lacht): „Ich kenne keine Macken bei mir.“

INSIDE: „Der Spruch kommt auch daher, weil eine Torhüterin eigentlich keinen Fehler machen darf. Meistens ist der Ball sonst im Tor.“

Mordass: „Ja, der Druck ist da. Ich habe den Anspruch an mich selbst, stets das Beste zu geben. Wenn der Ball dann durch einen Fehler von mir doch im Tor liegen sollte, versuche ich, daraus zu lernen. Ich versuche mich aber auch nicht, durch einen Fehler ablenken zu lassen. Gerade weil die Position im Tor entscheidend ist, bleibt keine Zeit für Diskussionen und große Überlegungen. Ich muss weiter konzentriert bleiben.“

INSIDE: „Außerdem vergeben ja auch die Stürmerinnen mal Torchancen.“

Mordass: „Auch das ist natürlich in dem Moment ärgerlich. Aber es passiert und es geht weiter.“

INSIDE: „Wie oft trainierst du?“

Mordass: „Ich trainier dreimal die Woche, davon ist eine Einheit reines Torwarttraining. In der letzten Saison hatte ich zudem noch Torwarttraining in Kaiserau.“ 

INSIDE: „Von dir erwartet man auf dem Platz Kommandos. Fällt dir das leicht?“

Mordass: „Anfangs viel mir das schwer. Es kostet natürlich auch Überwindung. Aber es wird immer besser.“

INSIDE: „Macken hast du keine. Dafür aber vielleicht Rituale vor einem Spiel?“

Mordass: „Nein, ich bin frei von solchen Dingen. Ich mache mir meine Torwarthandschuhe nass. Aber das macht jeder Torhüter.“

INSIDE: „Wie ist die Stimmung im Team?

Mordass: „Bei uns gibt es keine Zickereien. Wir verstehen uns auf und außerhalb des Platzes alles sehr gut. Das ist wichtig, um dann auf dem Platz zusammen das Beste zu geben.“

INSIDE: „Wie wird eure Saison?“

Mordass: „Das hängt immer von vielen Dingen ab. Wir haben großes Potenzial im Team und können auch aufstiegen. Aber dafür muss natürlich vieles passen.“

INSIDE: „Was sind deine persönlichen Ziele?“

Mordass: „Ich möchte eine gute Saison spielen und mit dem Team viel erreichen. Für mich persönlich wäre es super, wenn ich irgendwann auch mal höherklassig spielen könnte.“

INSIDE: „Und was machst du, wenn es mal nicht um Fußball geht?“

Mordass: „Ohne Fußball geht es eigentlich nicht. Ich spiele eigentlich immer irgendwo. Ansonsten treffe ich mich natürlich gerne mit meinen Freunden.“